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Mehr Ökomoderne wagen

Mehr Ökomoderne wagen

Warum Ökomoderne? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Seit Jahren schon setzen Grüne (brav gefolgt von SPD, Linke und dem rot-grünen Flügel der CDU) auf Verzicht und Verbote, „um die Umwelt zu retten“. Seit einiger Zeit wollen uns Bewegungen wie Fridays4Future oder LetzteGeneration in Angst, Schrecken und Entsetzen versetzen (und bei einigen gutgläubigen Menschen gelingt ihnen das ja auch). Neuerdings setzen Buchautoren wie Greta Thunberg oder die taz-Redakteurin Ulrike Herrmann in ihren Büchern auf „grünes Schrumpfen“ und das Ende des Kapitalismus, weil der angeblich schuld sei an den Umweltproblemen.

Ist der Sozialismus besser für die Umwelt als der Kapitalismus?

Umweltprobleme als Problem des Kapitalismus zu bezeichnen, ist absurd – das Gegenteil ist der Fall: in einer funktionierenden Demokratie sorgt der Gesetzgeber für Regeln, an die sich Unternehmen und alle anderen Akteure halten müssen. Im Gegensatz dazu war in der DDR (und auch in anderen Staaten des sozialistischen Ostblocks) zu sehen, wie gering dort die Umweltstandards waren: das Chemiedreieck Leuna-Buna-Bitterfeld ist hier ein gutes Stichwort (wie in diesem 1988 heimlich gedrehten Film zu sehen war).

Hier hat sich doch in aller Deutlichkeit gezeigt, dass im Sozialismus die Umwelt oder die Nachhaltigkeit keine große Rolle spielen. Wer jetzt also behauptet, die Probleme rund um Umwelt, Klima etc. wären allein dem Kapitalismus anzulasten, der hat offensichtlich in Geschichte nicht aufgepasst oder die geschichtlichen Hintergründe aus ideologischen Gründen erfolgreich verdrängt.

Ist der Fortschritt der Moderne wirklich verzichtbar geworden?

Die Forderung rot-grüner Aktivisten, auf Auto, Eigenheim etc. zu verzichten, „um die Welt zu retten“, läuft in eine ganz falsche Richtung. Denn: die Wirtschaft und den Wohlstand zu beseitigen, erzeugt nur neue Probleme für die Menschheit. Man sollte nicht vergessen, dass die Menschen in der Zeit vor den modernen Entwicklungen in Chemie, Medizin und Technik eine geringe Lebenserwartung hatten: weil ohne Dünger der Ackerbau wenig Ertrag abwirft und die Versorgung mit Lebensmitteln aus diesem Grund nicht optimal war, weil ohne Antibiotika eine Entzündung schnell lebensgefährlich werden kann etc.

Wir verdanken den Entwicklungen in Chemie, Medizin und Technik nicht nur eine bessere Nährstoffversorgung und mehr medizinischen Fortschritt, sondern auch einen höheren Komfort in Form von komfortabel beheizbarem Wohnraum (im Gegensatz zur Zeit, als noch mit Holz oder Kohle geheizt wurde), komfortablen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen (man denke nur daran, was für eine Plackerei das Waschen mit Waschbrettern früher war) sowie schnellere und komfortablere Fortbewegung und Transporte (im Vergleich zu Pferdekutschen, Ochsenkarren oder stundenlangen Fußmärschen).

Aus unserer Sicht sollten wir den Einsatz von Technik und Technologien nicht verteufeln, sondern nutzen – auch und gerade für die Bereiche Umwelt und Nachhaltigkeit. Diese Verknüpfung von technischem/technologischem Fortschritt für die Umwelt ist auch eine Forderung der Ökomoderne, auf die wir hier nur kurz eingehen wollen:

Was ist und was will eigentlich die Ökomoderne?

Die Ökomoderne (oder im Englischen auch Ecomodernism genannt) ist eine relativ junge Strömung im Bereich der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. Michael Shellenberger und Ted Nordhaus haben diesen Begriff im Jahr 2015 erstmals in einem Essay verwendet. Ziel der Bewegung ist, den technischen Fortschritt als Werkzeug zu betrachten, um sowohl den Wohlstand der Menschheit als auch die Umwelt zu schützen.

Die Ziele des Ecomodernismus sind breit gefasst und umfassen unter anderem eine höhere Lebensqualität für alle Menschen, die Erhaltung der Biodiversität und eine Reduzierung des menschlichen Einflusses auf die Umwelt. Der Ökomoderne zufolge lassen sich diese Ziele am besten durch den Einsatz von Technologie erreichen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Technologie ist die Kernenergie, die als eine effektive und sichere Möglichkeit angesehen wird, den wachsenden Energiebedarf der Welt zu decken, ohne die Umwelt zu schädigen. Zudem sollte auch die Grüne Gentechnik nicht länger mit unwissenschaftlichen, angsterzeugenden Argumenten ausgebremst werden, denn mit Hilfe der Gentechnik können Pflanzen besser an Klimaveränderungen wie zum Beispiel längere Dürreperioden angepasst werden, ein anderes Positivbeispiel wäre die Züchtung von Pflanzen, die Schadstoffe aus der Umwelt aufnehmen und verstoffwechseln könnten.

Darüber hinaus betont die Ökomoderne die Bedeutung von Innovation und Forschung. Technologische Fortschritte können uns ermöglichen, effizienter mit natürlichen Ressourcen umzugehen, sauberere Energiequellen zu nutzen und neue Lösungen für Umweltprobleme zu finden. Insgesamt betrachtet die Ökomoderne den technologischen Fortschritt als einen wichtigen Faktor für die Schaffung einer nachhaltigeren Welt. Die kluge Nutzung von Technologie und Innovation kann uns helfen, den Wohlstand und die Lebensqualität für alle Menschen zu verbessern, ohne dabei die Umwelt zu beeinträchtigen.

Als Fazit:

In diesem Sinne möchten wir uns nicht den Pessimisten und Katastrophenaktivisten anschließen, sondern stattdessen wäre unsere Zielrichtung: Lasst uns mehr Ökomoderne wagen! Mit Kernkraft und günstiger Energie als Basis für eine leistungsfähige Wirtschaft und den Ideen von Fachleuten aus MINT-Fächern wie Technikern und Ingenieuren – für eine lebenswerte Zukunft.

(Ein Beitrag von PW)

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